Schön, Sie kennen zu lernen!
DAS SIND WIR.
UNSERE ERFAHRUNG IN GROSSEN FÄLLEN
Falls Sie an Beispielen unserer bisherigen Arbeit interessiert sind, dann schauen Sie sich doch mal diese Auswahl einiger Fälle an, an denen wir als externe Anwälte oder als Inhouse-Juristen gearbeitet haben. Diese sollten Ihnen einen guten Eindruck verschaffen, bei welcher Art von Fällen wir über besondere Erfahrungen verfügen.
Wegweisende Kartellschadensersatzklage in Deutschland
Bis Anfang der 2000er Jahre waren Kartellschadensansprüche in Deutschland bestenfalls von akademischem Interesse. Weder war klar, wer Ansprüche geltend machen konnte, noch, wie solche nachgewiesen werden mussten. Dies änderte sich langsam nachdem im Jahr 2001 der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) in Courage festgestellt hatte, dass Geschädigte in der Lage sein müssen, Schadensersatz für Verluste geltend machen zu können, die ihnen durch wettbewerbswidriges Verhalten entstanden sind. ORWI, ein insolventes Druckmaschinenunternehmen und Opfer des Selbstdurchschreibepapier-Kartells, war ein solcher Geschädigter. ORWI trat seine Kartellschadensansprüche an seine Bank ab, und Dr. Philipp Massari vertrat diese Bank zusammen mit seinen damaligen Kollegen vor dem Oberlandesgericht in Karlsruhe. Das Gericht bestätigte, dass ORWI Schadensersatzansprüche zustanden und es diese auch ausreichend nachgewiesen hatte. Im weiteren Rechtsmittelverfahren hat der Bundesgerichtshof (BGH) dann erstmals konkret festgestellt, wer Kartellschadensersatz geltend machen kann und welcher Beweismaßstab gilt. Diese Pionierarbeit legte für Jahre den Grundstein für Kartellschadensansprüche in Deutschland.
Tabakproduktrichtlinie– eine regulatorische Kampagne an der Schnittstelle von Recht, Wissenschaft und Politik
Neun Jahre, 28 Mitgliedsstaaten und natürlich Brüssel: Die Revision der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD2) war ein enormes Gesetzgebungsvorhaben im Bereich Gesundheit und Binnenmarkt. Um dabei einen gewissen Einfluss auf den Ausgang zu haben, zumal als ein oft geächteter Stakeholder, war es erforderlich, wissenschaftliche Erkenntnisse mit rechtlicher Analyse und evidenzbasierter politischer Überzeugungsarbeit bestmöglich zu kombinieren. Es war für uns eine Achterbahnfahrt, von dem Grundsatzpapier der EU-Kommission im Jahr 2007 bis hin zur Umsetzung auf Ebene der Mitgliedsstaaten neun Jahre später. Wichtig ist, dass die Richtlinie trotz einiger Mängel den Grundstein gelegt hat für neue, bessere Alternativen zu herkömmlichen Zigaretten – ein Innovationsbereich mit riesigem Potential, der sich in der EU und anderen Ländern weiter rasant fortentwickelt.
Neuordnung der Investitionsschiedsbarkeit in der EU
Achmea, ein niederländischer Investor, erhob eine Schiedsklage gegen die Slowakische Republik im Rahmen des bilateralen Investitionsabkommens, das ursprünglich zwischen den Niederlanden und der Tschechoslowakei geschlossen worden war. Die Slowakische Republik machte geltend, dass die Schiedsklausel mit dem Beitritt der Slowakei zur EU ungültig geworden sei. Das Schiedsverfahren würde gegen den Vorrang des Unionsrechts verstoßen. Das Schiedsgericht entschied jedoch anders, weshalb die Slowakische Republik Klage auf Aufhebung des Schiedsspruchs erhob. Dr. Philipp Massari und seine damaligen Kollegen vertraten die Slowakische Republik in diesem Verfahren vor dem Oberlandesgericht in Frankfurt am Main. Schlussendlich hatte der Gerichtshof der Europäischen Union das letzte Wort in diesem Fall. Der EuGH entschied zu Gunsten der Slowakischen Republik – eine wegweisende Entscheidung für die Investitionsschiedsbarkeit in der EU, weil sie alle bilateralen Investitionsabkommen innerhalb der EU faktisch obsolet gemacht hat.
Wie man ein internationales kriminelles Netzwerk zur Strecke bringt
Mr. X führte ein Doppelleben. Hinter der Fassade einer angesehenen Persönlichkeit in seiner Gemeinde in Deutschland agierte er als der Drahtzieher einer ausgeklügelten, international tätigen Bande von Zigarettenfälschern, mit Fabriken in Dubai und Nordkorea und Vertrieb in Europa, USA und Afrika. Till Olbrich und seine damaligen Kollegen mussten mehrere Jahre hartnäckig am Ball bleiben, um die Fakten zu sammeln, eine Strategie zu entwickeln und schließlich das kriminelle Netzwerk in die Knie zu zwingen. Der Fall erforderte eine enge Zusammenarbeit auf mehreren Kontinenten mit Zollfahndern, Staatsanwälten und Polizei. Gleichzeitig mussten die an der Ermittlung beteiligten Mitarbeiter des Unternehmens vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen geschützt werden. Der Aufwand lohnte sich: Mr. X kam ins Gefängnis und wurde zu erheblichen Schadensersatzzahlungen verurteilt.
Von der Krise zu "Best Practices": Arbeitsbedingungen in der Tabakindustrie
Human Rights Watch veröffentlichte 2010 einen Bericht über schwerwiegende Probleme beim Tabakanbau in Kasachstan und beschuldigte Philip Morris International (PMI), nicht genug zu tun, um Kinderarbeit zu bekämpfen. Der Bericht sorgte für negative Schlagzeiten in aller Welt, viele Fragen von Aufsichtsbehörden und eine Untersuchung durch den US-Kongress. Durch konstruktive Zusammenarbeit und transparente Informationspolitik schaffte es das Unternehmen, diese Krise zu bewältigen. Was aber noch wichtiger ist: Unter Herrn Olbrichs Führung verbesserte das Unternehmen über mehrere Jahre hinweg kontinuierlich die Arbeitsbedingungen im Tabakanbau weltweit. Dies erforderte nicht nur ein ambitioniertes, internes Vorgehen; es mussten auch vertrauensvolle Beziehungen mit NGOs und regulatorischen Stakeholdern aufgebaut werden. PMIs Vorgaben für „Agricultural Labor Practices“ gelten heute als ein vorbildlicher Ansatz im Bereich nachhaltiger Lieferketten.
Entlarvung eines "Gesundheitsbeitrags" als rechtswidrige staatliche Beihilfe
Im Jahr 2015 führte ein EU-Mitgliedstaat unter der Etikette „Gesundheitsbeitrag“ eine neue Steuer auf bestimmte Konsumgüter ein. Die Steuersätze waren stark progressiv, mit sehr niedrigen Sätzen für Unternehmen mit niedrigem Umsatz und deutlich höheren Sätzen für umsatzstärkere Unternehmen. Dr. Philipp Massari entwickelte die Argumentation, dass diese neue Steuer in Wirklichkeit eine rechtswidrige staatliche Beihilfe darstelle. Die Europäische Kommission sah dies genauso und verpflichtete den EU-Mitgliedstaat, die Steuer aufzuheben.
Steuerforderungen verhandeln und vergleichen
Wer kennt das nicht? Regierungen brauchen Geld. Hin und wieder werden dann große Unternehmen mit unerwarteten Steuerforderungen konfrontiert, die auf einer neuartigen Auslegung der Steuergesetze beruhen. Wie können solche Konflikte gelöst werden, insbesondere wenn ein gutes Verhältnis zu den Behörden für das laufende Geschäft sehr wichtig ist? In der Regel gewähren Gerichte in den betreffenden Ländern der Regierung viel Ermessen, so dass es nicht ausreicht, sich nur auf solide rechtliche Argumente zu verlassen. Die Abwägung von Wahrscheinlichkeiten und der Einsatz von Empathie (d.h. sich in die Rolle der Regierungsakteure zu versetzen) – natürlich zusätzlich zu einer präzisen Analyse von Fakten und Gesetzen – machten oft einen großen Unterschied, um Lösungen zu finden, die sowohl finanziell tragbar als auch rechtlich und politisch akzeptabel waren.
Defensive und Offensive in Gerichtsverfahren, Schiedsverfahren und Mediation
Im In- und Ausland haben wir Großbanken und Investmentfonds bei Klagen von Aktionären, Kunden und Geschäftspartnern vertreten. Dabei standen oft sehr hohe, sechs- bis achtstellige Summen auf dem Spiel. Die Fälle erregten teilweise auch mediale Aufmerksamkeit und machten es dann erforderlich, viel Fingerspitzengefühl bei der Abstimmung und Zusammenarbeit mit Stakeholdern walten zu lassen. Aber wir können auch angreifen: Zum Beispiel waren wir an einer Millionen-Schiedsklage für ein internationales Öl- und Gasunternehmen beteiligt, um Preisanpassungen im Rahmen langfristiger Gaslieferverträge durchzusetzen. Außerdem haben wir einen bekannten Konzern bei der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen gegen seinen ehemaligen CEO und seinen D&O-Versicherer beraten.